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Brighton & New Forest National Park

Aktualisiert: 13. Juni 2024

Charmant ranzige Stadt und freilaufende Ponys


ein braunes Pony im Wald
ein gut verstecktes Pony im New Forest National Park

Es ist Ende Februar…in ein paar Tagen beginnt der März und es ist kalt und ungemütlich in Südengland. Kann ich nicht anders sagen. Zum Glück hat mein dicker Nugget eine gut funktionierende Dieselstandheizung und wir können uns gut einmuckeln.

Und obwohl ich eigentlich nicht so gerne in Städte fahre, weil ich das irgendwie nicht brauche, schließlich bin ich quasi aus Berlin geflüchtet, hatte ich doch vor Brighton zu besuchen.


Wahrscheinlich weil ich schon so viel über diese Stadt, die quasi der Strand Londons ist, gehört habe. Sogar Jane Austen schrieb in ihren Romanen über diesen Ort, an den die Londoner Society ihre Sommer verbrachte.

Also los! Allerdings war mir klar, dass ich sicherlich nicht in die Mitte dieser Stadt mit meinem fahrenden Zuhause reinjuckele, denn die Gefahr, dass etwas gestohlen, beschädigt oder eingebrochen wird, ist in Städten meistens größer. Und auch meine treue Freundin Park4Night hat nicht sonderlich gute Vorschläge für die Parkplätze der Stadt. Na dann wird es wohl ein Campingplatz, auch nicht schlecht, dann die letzte Dusche ist schon länger her und auch meine Wäsche sollte mal wieder gewaschen werden. Zudem sollte es ziemlich viel regnen und stürmen, sich also mit Stromanschluss irgendwo hin zurückziehen zu können, ist schon Luxus.


Ich hatte dann den Brighton Caravan and Camping Club ausgewählt, im Osten der Stadt. Und weil man dort, wenn man Mitglied im Club ist, Rabatt bekommt, bin ich nun auch noch dem Club beigetreten, hat sich auf jeden Fall auch auf der weiteren Reise durch England und Wales bewährt.

Überzeugt hatte mich, dass man mit dem Bus in einer halben Stunde in der Innenstadt sei und außerdem ist es rundherum schön grün, das heißt, gute Hundespaziergänge sind vorprogrammiert, das ist nicht immer der Fall, aber wirklich wichtig.



Von Brighton habe ich irgendwie keine Fotos, warum auch immer, deswegen hier das Reel, das ich auf Instagram gepostet hatte. ;)


Ich bin wirklich keine Stadtmaus mehr, deswegen kann ich total wenig über Brighton erzählen, außer, dass es auch im Regen einen interessanten Charme hatte. Ziemlich heruntergekommen, irgendwie schäbig und ranzig, aber auf eine gute Art, wenn du verstehst was ich meine.

Ausblick von einem Hügel im Grünen mit Ausblick über Brighton
Ausblick vom Spaziergang in East Brighton

Weil ich nicht viel Geld ausgeben will, war ich weder im Royal Pavillion (der aber auch von außen toll aussieht) noch in irgendeinem Museum. Den Pier habe ich mir dann aber doch angesehen, bei starkem Wind und Regen, aber dennoch. Und einen Kaffee habe ich mir dann auch noch gegönnt und einen kleinen Urban Sketch im Cafe gemacht, passiert dieser Tage auch selten, denn draußen sitzen bei 6 Grad und Nieselregen…ne sorry, da bin ich raus. Im Stadtviertel „The Lanes“ fand ich kleine Geschäfte, Secondhand Läden und schöne Restaurants und Cafes. Mit dem Bus in die City zu fahren, war wirklich simpel, mit der App der Verkehrsgesellschaft hatte ich mir einfach online ein Ticket gekauft und bin losgefahren.

Paula habe ich übrigens in dieser Zeit im Van gelassen, denn obwohl Hunde auch im Bus erlaubt sind und sogar kostenlos mitfahren, weiß ich, dass sie nicht so gerne in Städten unterwegs ist und wieso sollten wir uns beide unnötigem Stress aussetzen.


Die wettertechnisch durchwachsenen Tage haben wir dann meistens gemütlich im Van oder beim Spazierengehen verbracht und mein Highlight war, ins Kino zu gehen, denn „Dune“ feierte Premiere und ich habe mich schon seitdem Teil 1 im Kino war, darauf gefreut. Also im strömenden Regen eine gute halbe Stunde ins Kino gelaufen, was ich nicht alles tue.


Die Stadt haben wir nach ein paar Tagen verlassen, die Sonne spitzte ein wenig am Himmel hervor und die nächste Station sollte der New Forest National Park sein. Für die Pferdemädchen unter uns: da gibt es freilaufende Ponys! Na klar müssen wir da hin! Außerdem ist es ein beliebtes Wandergebiet, ich hatte mir auch schon eine seniorenhundegerechte Route für uns ausgesucht.


Wald und Dickicht
New Forest National Park

Nach knapp zwei Stunden Fahrt sah ich sie auch schon…die Ponys! Die ca 5000 Pferde in diesem Park befinden sich in einem eingezäunten Gebiet und haben auch Besitzer, doch sie dürfen in einem riesigen Areal einfach frei laufen. Darum Vorsicht beim Autofahren und auch beim Wandern mit Hund. Hundebesitzer werden dazu angehalten, ihre Hunde unter Kontrolle zu behalten, oder eben an der Leine zu führen. Weil Paula sich wirklich gar nicht für Pferde interessiert, wahrscheinlich eher Angst vor den Riesentieren hat, war das für mich überhaupt kein Problem. In der Nähe von Lyndhorst wackelten wir zwei also los.

Es hatte wahnsinnig viel geregnet, die Tage aber auch die Wochen vorher. Der Waldboden, über den uns die Route führte, war also eigentlich nur Schlamm, super, hätte ich mal lieber meine Gummistiefel statt der Wanderschuhe anziehen sollen. Nach 10 Minuten war ich schon richtig sauer, aber umkehren wollte ich dann doch auch nicht. Ein paar Menschen trafen wir auch, der Kommentar „it’s a little bit boggy today“ brachte mich dann doch auch noch zum Lachen.

Und weil ich den Weg ein wenig unterschätzt hatte, war Paula nach dem ersten Drittel schon ganz schön platt, ich entschloss mich also, abzukürzen und auf der wenig befahrenen Teerstraße wieder Richtung Van zu laufen.

eine schmale Straße durch grüne Wiesen mit dunklen Wolken am Himmel
Rückweg zum Van ohne Matsch

Immer schön, wenn man nen matschigen Hund ins Auto verfrachten muss, lieb ich, hilft aber nix, kurz mit Handtuch abgeschrubbt und rein in die gute Stube.

Freistehen oder Wildcampen ist im New Forest National Park absolut verboten, darum landeten wir kurze Zeit später wieder auf dem Parkplatz eines Pubs, die im Sommer (oder sobald es trockener wird) auf der Wiese hinter dem Haus Wohnmobile und Campervans übernachten lassen, zum Teil sogar mit Stromanschluss. Gegen eine geringe Gebühr, durfte ich also dort stehen bleiben, habe mir abends noch ein Bier im Pub gegönnt und mich mit den einzigen anderen Gästen an diesem Samstagabend ein wenig unterhalten.

Alles in allem ein schöner Tag, eine wirklich schöne Gegend und ich kann mir vorstellen, dass es, wenn das Wetter ein wenig milder ist, toll ist, dort ein paar Tage zu verbringen.

Am nächsten Morgen begrüßte uns zwar die Sonne, aber das Auto war voller Frost und das Thermometer zeigte -2° an, brrr.


Frost auf der Motorhaube eines Ford Nuggets
Minusgrade Anfang März

Für uns ging es weiter Richtung Westen, immer an der Küste entlang, vor allem weil die Stellplatzsituation eher schwierig war, auch um diese Jahreszeit. Campingplätze waren teilweise noch nicht geöffnet oder einfach zu teuer.


Noch eine Kleinigkeit zur Straßensituation, ich weiß, ich wiederhole mich:

Nach zwei Monaten Vanlife in Italien hatte ich richtig Angst vor engen Straßen, tiefen Schlaglöchern und das dann alles auch noch mit Linksverkehr. Und ja, es gibt sie, die Potholes und auch die engen Straßen und Kurven, gerne auch mit 15-20%iger Steigung, yay!

Aber die Briten sind entspannte, defensive und wirklich geduldige Autofahrer*innen. Trotzdem hilft immer schön durchatmen und sich nicht zu viele Kilometer am Tag vornehmen, denn Single Track Roads brauchen Konzentration. Vor allem in Südengland, mit hohen Hecken am Straßenrand sieht man oft nicht, ob einem jemand entgegen kommt und du musst dich darauf gefasst machen, durchaus auch mal rückwärts zu fahren, bis wieder eine Ausweichstelle kommt. Klingt anstrengend, ist aber wirklich halb so wild. Ob ich mir das Ganze jedoch mit einem dicken Wohnmobil geben würde? Wahrscheinlich nicht…das ist dann jeder Person selbst überlassen.

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Einige meiner Großbritannienfotos habe ich zum Drucken bereitgestellt, das heißt du kannst HIER ein Foto von mir bestellen, dass bald an deiner Wand hängt.




 
 
 

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