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Willkommen bei Slow Road Adventures!

Aktualisiert: 13. Juni 2024

Und das sind wir: Lisa und Paula, meine Hündin.

eine Frau sitzt auf einer Wiese vor einem Fluss und streichelt einen Hund, der am Boden liegt

Seit Mai 2023 bin ich mit meinem Ford Nugget und meiner Hündin in Europa unterwegs während ich eine Auszeit mache und mich neu orientiere. Das Ziel der Reise war, außer die Welt zu entdecken und morgens mit schönem Ausblick aufzuwachen, einen Ort zu finden, an dem ich mich wieder längere Zeit (oder für immer?) niederlassen kann. Außerdem: Entschleunigung. Raus aus dem immer schnell und viel und laut.


Nachdem ich mich lange gesträubt habe, weil ich dachte, ich bin viiiiiiel zu faul für einen regelmäßigen Blog, habe ich nun doch so viele Bilder und Erlebnisse, die geteilt werden wollen. So viele Erfahrungen, Tips und Tricks die in mir gespeichtert sind, die müssen irgendwo hin, sonst platzt mein Gehirn noch, das wollen wir auf keinen Fall.



Aber bevor ich mit einem richtigen Reisebeitrag beginne, möchte ich mich erst mal vorstellen und erzählen, wie ich dazu gekommen bin, eine Slow Travellerin zu werden.


Schon seit langer Zeit habe ich mir gewünscht, mit einem Van unterwegs zu sein. Ich liebe Roadtrips, war auch schon längere Zeit mit dem Auto in den USA unterwegs und finde die Freiheit, die man auf der Straße findet einfach unvergleichlich.

Straße im Monument Valley in den USA im Reservat der Navajos
Monument Valley 2012

Ich bin 1986 geboren, in einem kleinen Dorf im Rupertiwinkel in Bayern aufgewachsen und mit 20 bin ich nach Berlin "ausgewandert". Knapp 20 Jahre lang war ich Friseurin, sieben davon mit einem eigenen Salon in der deutschen Hauptstadt.

Eigentlich war ich mit dem Beruf nie so richtig glücklich, ich habe ihn mir mit 15 ausgesucht, mit 16 begonnen, wie soll irgendjemand da schon so genau wissen, was sie beruflich machen will?

Nun ja, ich habe alles versucht um damit meinen Frieden zu schließen, doch eigentlich wurde alles immer nur viel schlimmer. Immer mit einem Fuß im Burnout, finanzieller Druck und einfach immer nur erschöpft sein. Dann kam Covid nach Deutschland und mit diesem Virus auch der erste Lockdown. Auch wenn das alles einfach superaufregend und beängstigend war, war das das erste mal Aufatmen nach langer Zeit. Kein Hamsterrad, Berlin war so ruhig und leer wie nie und keine Termine.



In dieser Zeit wurde ziemlich deutlich, dass ich weder die Stadt noch den Beruf noch sonderlich gern habe. Trotzdem dauerte es noch eine ganze Weile, bis ich etwas verändern konnte. So ist das eben...ein Samenkorn wird gesät, und dann dauert es eine ganze Weile, bis daraus etwas entstehen kann, bis die Umstände die Richtigen sind und der Mut groß genug ist um zu springen.


zwei Frauen, eine in gelbem Jacket eine im Dirndl schauen sich umarmend in die Kamera
Simone und ich an ihrem 30. Geburtstag (2018)

Im Herbst 2021 nahm ich an einer Malreise in Italien teil, eine wunderbare Zeit nach einem Jahr ohne Urlaub. Auf der Rückreise nach Berlin, war ein Zwischenstopp bei meiner Familie geplant um Paula einzusammeln und noch ein paar Tage in Bayern zu verbringen.

Ich besuchte auch meine liebe Freundin Simone, die seit wir geboren sind, meine Nachbarin gegenüber war. Simone wurde einige Jahre zuvor mit Krebs diagnostiziert und hatte bereits unzählige Bestrahlungen und Chemotherapien hinter sich. Ich hatte sie sehr lange nicht persönlich gesehen und war ziemlich geschockt, als ich sie begrüßte. Sie war eigentlich nur noch Haut und Knochen, eine Frau, größer als ich, aber bestimmt nur noch die Hälfte meines Gewichts.



Ich war sehr erschrocken, wir haben uns viel unterhalten, sie zeigte mir ihre frisch renovierte Wohnung im Haus ihrer Eltern. Als ich sie verließ, war mir schlagartig klar: Lisa, du bist gesund! Mach etwas aus deinem Leben! Bleib nicht weiter so unglücklich, du hast alles selbst in der Hand. Mit dieser Erkenntnis fuhren Paula und ich also wieder nach Berlin.



Kurz nach meiner Rückkehr suchte ich mir Hilfe, eine Coachin, mit der ich beleuchten wollte, wo es denn hingehen soll und wie. Diese paar Stunden waren ein extrem guter Start, doch erst als ich mit einer Coachin aus Nordengland zusammenarbeiten konnte, die sich nur mit Friseur*innen beschäftigt, kam alles so richtig ins Rollen.

Ich weiß noch sehr gut, dass Hayley in unserem ersten Einzelgespräch meinte, es gäbe zwei Sorten von Friseur*innen, die zu ihr kämen: die einen lieben den Beruf und brauchen eine Anti-Burnout-Strategie, die anderen brauchen eine Exit-Strategie. Ganz klar, zu welcher Kategorie ich gehörte.

Falls du auch Friseur*in bist und mit deiner mentalen Gesundheit zu tun hast, check doch mal Hayley Jepsons Profil auf Instagram aus:

Leider habe ich noch niemanden im deutschsprachigen Raum entdeckt, der ähnliche Arbeit leistet, wie Hayley. Give it a go!

Hayley begleitete mich also durch mein letztes Arbeitsjahr als Friseurin. Das war Gold wert. Denn lass mich eins sagen: einen Salon zu schließen, die Berufskarriere zu beenden und auch noch vor zu haben, die Stadt zu verlassen, ist weitaus anstrengender als eine Salongründung. Allen mitzuteilen, dass ich aufhöre, so viele Abschiede, so viel bürokratischer Kram...anstrengend hoch 1000!


Aber dann kam eins zum anderen und ich konnte endlich loslegen!

Mein Van, ein Ford Nugget Baujahr 2015 war bei ebay Kleinanzeigen gelistet, im Nachbarort meiner Mutter, die sich sofort bereit erklärt hatte, ihn zu besichtigen. Und wenn ich mich recht erinnere, stand er 3 Wochen später bei ihr vor der Tür.

Frau steht in ihrem Van und guckt aus der Fahrertür

Meine erste Reise nach Verlassen Berlins, führte mich über einen kleinen Schlenker durch Deutschland nach Dänemark, Norwegen und Schweden. Oh the struggle!

Ich war nie zuvor so lange mit einem Campervan unterwegs, noch dazu alleine und mit Hund. Es war echt eine große Herausforderung. Nicht zu vergessen, dass ich ja auch, wie ich mittlerweile sicher bin, direkt aus einem Burnout in die Reise gestartet bin.


Norwegen und Schweden sind großartige Länder um diese mit dem Van zu bereisen, für mich war es aber zu dem Zeitpunkt einfach purer Stress und ich fühlte mich total lost in diesen riesigen Ländern.

Ich hatte ständig das Gefühl, ich möchte nach Hause, obwohl ich gar kein Zuhause mehr hatte und am Wenigsten wollte ich zurück nach Berlin, dass sich schon sehr lange nicht mehr nach Zuhause angefühlt hatte...



Also warf ich alle meine eigentlichen Pläne über den Haufen und fuhr nach Bayern, zu meiner Familie und gefühlt auch näher zu meinen Freunden.

Nachdem mein Van dann einigen Reparaturen unterzogen wurde, verbrachte ich den Rest des Sommers und Herbstes dann in Österreich, Schweiz und Italien. Inklusive dem besten Herbstausklang auf der Insel Elba.

Und weil ich Italien mit Campervan als wirklich stressig empfand (die Autofahrer sind einfach erbarmungslos und die Straßen Horror!), entschied ich mich den Winter in Bayern gemütlich in einer Wohnung zu verbringen und mich etwas zu sortieren.

Und vor allem um mich auf mein lang erwartetes Abenteuer vorzubereiten: Schottland!


Ich wollte mich am Ende des Winters endlich in mein Lieblingsland Schottland aufmachen und auf dem Weg dorthin auch noch England und Wales etwas kennenlernen, da ich zuvor immer nur in London war.


eine Frau in blauer Jacke steht auf einem Felsen
Stanage Edge, Peak District

Und hier beginnt nun auch mein Blog, denn auch wenn ich zahlreiche Erinnerungen, Fotos und Erfahrungen aus den anderen Ländern zu teilen habe, habe ich das Gefühl, dass hier meine eigentliche Reise erst so richtig begonnen hat. Auch hier sehne ich mich oft nach Gesellschaft (andere Vanlifer in meinem Alter zu treffen, ist schwerer als ich dachte), aber ich genieße es in vollen Zügen hier zu sein und weiß, dass ich am richtigen Ort bin.


Wenn du also etwas mehr über meine Reise erfahren willst oder Inspiration für deine eigene Reise in Großbritannien und Irland suchst, freue ich mich über deine Begleitung!

Außerdem berichte ich dir auch gerne von Vanlifehacks, schönen Orten,  Playlists zum Autofahren, guten Campingplätzen oder auch Routen. Schreib mir bitte gern in die Kommentare, was dich interessiert und welche Infos ich mit euch teilen kann.

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Off to slow adventures, see you in the UK!



P.S.

Meine liebe Freundin Simone ist 6 Wochen nachdem wir unser letztes Treffen hatten, an den Folgen ihrer Krebserkrankung gestorben.

Ich mache diese Reise also nicht nur für mich, sondern auch immer wieder für sie, diese liebe Seele, die mich immer begleitet, auch wenn sie diese Reise wahrscheinlich niemals selbstgemacht hätte. ;)



 
 
 

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